Ausgangslage: Nach der coronabedingt holprigen Vorbereitung und dem souveränen 3:0-Auftaktsieg gegen Havelse schickte Pavel Dotchev im ersten Auswärtsspiel der Saison die identische Startelf ins Rennen, die in der Vorwoche überzeugte. „Wir wollen den Gegner früh anlaufen und direkt verunsichern“, sagte der Trainer im Vorfeld der Partie. 6.500 Zuschauer waren im umgebauten Ludwigsparkstadion bei 30 Grad mit dabei, darunter rund 500 Anhänger aus Duisburg. Beim 1. FC Saarbrücken, der mit einem Sieg und einer Niederlage startete, stürmte der ehemalige Uerdinger Adriano Grimaldi von Beginn an.
Verschlafener Auftakt: Der von Dotchev vorgegebene Matchplan wurde von seiner Mannschaft in der Anfangsphase nicht wie gewünscht umgesetzt. Die Gastgeber gaben den Ton an, ohne zunächst die ganz große Gefahr vor dem Kasten von Leo Weinkauf auszustrahlen. Die Zebras hatten Schwierigkeiten, wussten sich oft nur mit kleinen Fouls zu helfen und waren vor allem bemüht, Ruhe ins Spiel zu bekommen. Das gelang nicht. Minos Gouras (6.) und Dominik Ernst (19.) hatten die Führung auf dem Fuß.
Saarbrücker Doppelschlag: 28 Minuten waren absolviert, als Luca Kerber einen genialen, präzisen langen Ball genau in die Schnittstelle schlug. Leroy Kwadwo stand nicht optimal. Ernst sah den mitgelaufenen Julian Günther-Schmidt, der nur noch einschieben musste. Die Gäste liefen fortan weiterhin nur hinterher und bekamen die Quittung. Erst traf Kerber per Spannschuss nur den Pfosten, Gouras staubte gekonnt zum 2:0 ab (35.). Duisburg musste aufpassen, nicht komplett unter die Räder zu kommen und konnte froh sein die erste Hälfte nur mit zwei Gegentreffern überstanden zu haben.
Dotchev reagierte: Innenverteidiger Stefan Velkov bekam gegen Ende des ersten Durchgangs einen Schlag aufs Brustbein, der ihm immer wieder Atemprobleme bereitete. Der Bulgare wurde durch das Duisburger Eigengewächs Vincent Gembalies ersetzt. Zudem brachte Dotchev Aziz Bouhaddouz für Alaa Bakir, der überhaupt keine Bindung zum Spiel fand.
Offensiv harmlos: Der MSV-Topstürmer machte unter der Woche konditionelle Fortschritte, konnte außer einer Gelben Karte jedoch keine Akzente setzen. Die erhoffte Reaktion blieb allerdings aus. Es spielte weiter nur das Team von Uwe Koschinat. Auch nach der Einwechslung von Kolja Pusch fanden die Zebras in der Offensive keinerlei Mittel, um die Abwehr der Saarländer zu knacken.
Ausblick: Der MSV Duisburg hat den ersten Härtetest der laufenden Serie nicht bestanden. Leichter wird es nicht für die Meidericher, die nach dem Nachholspiel bei Zweitliga-Absteiger Osnabrück (Mittwoch, 19 Uhr) beim 1. FC Magdeburg (Samstag, 14 Uhr) gefordert sind.